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  • Für mich wie noch nie…
    Bachmann-Preis 2009

    Vorab: Herzlichen Glückwunsch, Karsten!

    Den Wettbewerb um den Bachmann-Preis habe ich in der Vergangenheit nie sonderlich wahrgenommen, geschweige denn mitgefiebert. Dieses Jahr war das etwas anders: Ein Freund verwies uns darauf, dass sein Freund Karsten Krampitz aus Berlin einer der 14 TeilnehmerInnen am Wettbewerb sein wird und mobilisierte uns über eine bekannte Social Media-Plattform. Ich habe Karsten einmal kurz kennen gelernt, als es um die Schließung des Café Landowsky ging und er die politische Vermittlung über den Bezirk suchte – leider waren wir hier nicht erfolgreich.

    Schon allein Karstens »Vita und sein Engagement scheinen nicht so ganz in das TamTam bei solchen Preisverleihungen und Wettbewerben zu passen. Das machte das Ganze aber nur interessanter und charmanter, wie auch das Vorstellungsvideo beweist:

    » Vorstellungsvideo von Karsten Krampitz (.wmv-Video - bachmannpreis.eu)

    Der Witz und Charme von Karsten war – von außen betrachtet – allgegenwärtig, z.B. bei der Auslosung über die Vortragszeiten, nämlich als er als einziger fragte, ob er nicht mit jemanden tauschen könne. Oder auch in seinen spannenden Berichten in der Berliner Zeitung zu dem Erlebten in Klagenfurt, in Kärnten…

    … Das Kritische sollte nicht zu kurz kommen, insbesondere die Auseinandersetzung mit der politischen Lage in Kärnten und Klagenfurt, wo die Haider-Partei BZÖ immer noch das politische Sagen hat und Vertreter dieser Partei Preise überreichen sollten. Mir kam gerade der Gedanke, dass es sicherlich sehr spannend gewesen wäre, wenn Karsten den von der Stadt Klagenfurt gestifteten Bachmann-Preis erhalten hätte und von einem BZÖ-Politiker hätte entgegennehmen sollen. Aber so kam es nicht. Danke für den Hinweis auf die Rede von Josef Winkler, der auf die Missstände der BZÖ-Politik mehr als deutlich hinwies.

    Berichte von Karsten Krampitz in der Berliner Zeitung

    » “Der Anruf”- 25. Juni 2009

    » “Ergebnis: 4:3″ – 26. Juni 2009

    » “Endlich Aussprache mit Bruno” – 27. Juni 2009

    » Klagenfurter Rede zur Literatur von Josef Winkler (.wmv-Video - bachmannpreis.eu)

    Nun konnte ich aus arbeitstechnischen Gründen leider nicht seine Lesung und die Diskussion verfolgen, aber das Internet machts möglich und man kann sich seinen Vortrag als Video ansehen. Er stellte den Beginn seiner » Novelle “Heimgehen” vor. Die Jurymitglieder sind schon echt faszinierend – das Ringen nach Worten, z.B. wie man ein negatives Votum in wohlklingende Worte packt, ließ mich teilweise mit dem Kopf schütteln. Das gilt im Übrigen für alle Bewertungen. Karsten wurde u.a.gesagt, dass “die Einfachheit der Mittel” ihm zu Verhängnis werden könne. Was heißt das? Ist es nicht die “Einfachheit”, die manchmal am schwierigsten herzustellen ist, z.B. bei Beschreibungen oder Erklärungen. Oder war mit Einfachheit gemeint, dass sich Karsten zu wenig irgendwelchen schwurbeligen literarischen Mitteln bedient – also genau jene Mittel, die viele in der Schule schon gehasst haben und die damit verbundene Angst vor der Frage “Was will der Autor damit sagen?”?

    » Der Vortrag von Karsten Krampitz (.wmv-Video - bachmannpreis.eu)

    » Die Diskussion (.wmv-Video – bachmannpreis.eu)

    Der Vortrag war wunderbar – das fiel auch der Moderatorin auf, die Karsten gleich den Bachmann-Preis für den charmantesten Vortrag verleihen wollte. Er war so gut, dass einige Juroren versuchten, den qualitativen Abstand zwischen dem Vortrag und dem vermeintlich schlechteren Text herzustellen. Die Schweizer Jurorin Hildegard Keller verteidigte den Text und sollte am Ende mit ihren zwei Vorschlägen für den Wettbewerb ein glückliches Händchen haben: Der andere Autor Gregor Sander erhielt einen der 4 von der Jury vergebenen Preise.

    Die “Einfachheit der Mittel” wurde Karsten Krampitz nicht zum Verhängnis. Ich warte gespannt auf das Buch. Er erhielt den einzigen Preis, der nicht durch die siebenköpfige Jury vergeben wurde: Den Publikumspreis.



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