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und Materialien:

Berlin


  • Leere muss man füllen- und nicht abreißen!
    Leere muss man füllen- und nicht abreißen!
    Der Palast bleibt – als Zeichen des Neuen, des Öffentlichen und der Widersprüche!
    Die Debatte um den Palast der Republik ist heißer denn je. Das „Bündnis für den Palast“ bestreitet ein riesen Pensum an kulturellen und diskursiven Veranstaltungen rund um das Thema. Im Bundestag wird das Thema endlich neu aufgerollt. Und auch die anderen Parteien beschäftigen sich wieder intensiver mit dem Palastabriss.
    Und nochmalig wollen wir als Linkspartei ein Zeichen setzen – gegen den Abriss! Nicht nur unterstützen viele Mitglieder ohnehin schon das Bündnis. Wir werden aber auch einen Antrag zum Bundesparteitag am 2. Dezemberwochenende in Dresden unter den oben stehenden Titel einbringen.
    Zum Antrag, zur Unterstützerliste und zur Begründung
    Wer Mitglied der Linkspartei.PDS ist, kann diesen Antrag gerne noch unterstützen. Einfach den Namen und Landesverband an mich senden und ich werde dies weiterleiten.
    Antrag:
    Leere muss man füllen- und nicht abreißen!
    Der Palast bleibt – als Zeichen des Neuen, des Öffentlichen und der Widersprüche!
    Einreicher: Tobias Schulze (Berlin)
    UnterstützerInnen: Thilo Urchs (Berlin), Hassan Metwally (Berlin), Katharina Weise (Berlin), Klaus Lederer (Berlin), Jutta Mattuschek (Berlin), Tino Oestreich (Berlin), Frederico Elwing (Baden- Württemberg), Jan Korte (Hannover), Minka Dott (Berlin), Anni Seidl (Berlin), Ulrike Freikamp (Berlin), Sandro Witt (Frankfurt), Petra Wermke (Berlin), Andreas Günther (Berlin), Andreas Prüfer (Berlin), Steffen Zillich (Berlin), Michael Stoeter (Berlin), Christina Emmrich (Berlin) u.a.
    Die Linkspartei.PDS spricht sich für den Erhalt und die Weiternutzung des ehemaligen Palastes der Republik aus. Das Gebäude steht heute –nach der Zwischennutzung- als Symbol für die Suche eines neuen integrativen Weges nach dem Ende der Systemkonfrontation. Es soll öffentlich genutzt werden – als ein Raum, in dem über Grenzen hinaus gedacht wird.
    Ein Abriss ist aus kulturellen, städtebaulichen sowie finanziellen Gründen abzulehnen.
    Der Parteitag bittet die Bundestagsfraktion den Abriss, seine Risiken und seine Kosten erneut zum Thema zu machen und -gegebenenfalls mit parlamentarischen Partnern- auf den Erhalt des Palastes hinzuwirken. Die Linkspartei unterstützt alle zivilgesellschaftlichen Initiativen, die sich der Weiternutzung des Gebäudes widmen. Diese haben sich im November 2005 im „Bündnis für den Palast“ zusammengeschlossen.
    Begründung:
    Der Palast an geschichtlich und politisch bedeutsamer Stelle ist ein Symbol für die Neuorientierung unserer Gesellschaft, ein Symbol für den Diskurs um unsere Werte und unsere zukünftige Entwicklung. Der Anspruch, ein offenes „Parlament des Volkes“ zu sein, kollidierte mit der politischen Realität der DDR. So verweist das Gebäude auf die Widersprüche der sozialistischen Epoche. Gleichzeitig steht der Umgang mit dem Palast nach 1990 und die politische Debatte um seinen Abriss für die Widersprüche der Nach-Wende-Zeit im vereinten Deutschland. Das Gebäude legte mit der Zwischennutzung jedoch seinen retrospektiven Charakter ab und wurde zum Experimentierfeld einer nach vorn denkenden Kulturszene, entsprechend angenommen durch „die jüngere Generation, für die die deutsche Einheit eine unbestrittene historische Vorraussetzung, nicht aber schon die Antwort auf ihre Zukunftsfragen darstellt“ (Thomas Flierl).
    Die Linkspartei.PDS hat der Entscheidung des Bundestages, alte Fassaden des Stadtschlosses wieder zu errichten, immer widersprochen. Der verklärte Blick auf die Vergangenheit preussischer Monarchien ist uns fremd und darf nicht zum Leitmotiv hauptstadtplanerischer Entscheidungen werden.
    Vielmehr ist es nötig –gerade im Zentrum Berlins- öffentliche Freiräume für nonkonformes Denken zu erhalten, in denen unsere Gesellschaft die Hermetik derzeitiger regressiver Tendenzen durchbrechen kann. Der Palast bietet den Raum, viele Menschen zu erreichen – auch durch seine Größe kann er Verbindungen schaffen und durch seine moderne Architektur innovative Projekte ermöglichen. Dass die Mehrheit der Berliner gegen den Abriss ist, zeigt den Bedarf dafür an. Diesen Möglichkeiten haben die Abrissbefürworter in den etablierten Parteien und in den Lobbygruppen nichts entgegenzusetzen. Die neueste Machbarkeitsstudie der Bundesregierung und des Berliner Senats nennt als Finanzbedarf des geplanten Neubaus utopische 1,2 Milliarden Euro. Für das Projekt soll das Haushaltsnotlageland Berlin mit 25% der Kosten in Verantwortung genommen werden, obwohl der Bundestagsbeschluss anderes vorsieht.
    Mit etwa 50-60 Mio. wird der Gesamtabriss (inkl. Bodenwanne) veranschlagt. Für das gleiche Geld könnte laut Bürgerinitiative „Palastretter“ eine dauerhafte Bespielmöglichkeit gesichert werden. Da mit Blick auf die astronomischen Kosten eines Neubaus nur eine dieser beiden Alternativen zeitnah realisierbar ist, kann für uns nur der Erhalt des Palastes in Frage kommen. Zuletzt hat die Linkspartei-Fraktion im Abgeordnetenhaus von Berlin ein Abrissmoratorium gefordert.
    Eine neue Lage ist entstanden, da sich mit dem „Bündnis für den Palast“ im November 2005 alle Initiativen und viele junge Menschen aus Ost und West zu einer kampagnenfähigen Initiative zusammengeschlossen haben, die eine Weiternutzung des Gebäudes fordert. Das Bündnis hat bereits eine erfolgreiche Demonstration mit etwa 5000 TeilnehmerInnen organisiert, gewinnt stetig an Mitgliedern auch aus der Politik und könnte die verhärteten Fronten im Kampf um den Palast aufbrechen. Dabei ist die bundesweite Unterstützung unserer Partei nötig, denn es geht um einen bundesweit bedeutsamen Platz der Hauptstadt und um Bundesmittel, die hier verschwendet werden sollen.
    Der Palast bleibt – als Zeichen des Neuen, des Öffentlichen und der Widersprüche!

    Die Debatte um den Palast der Republik ist heißer denn je. Das „Bündnis für den Palast“ bestreitet ein riesen Pensum an kulturellen und diskursiven Veranstaltungen rund um das Thema. Im Bundestag wird das Thema endlich neu aufgerollt. Und auch die anderen Parteien beschäftigen sich wieder intensiver mit dem Palastabriss.

    Und nochmalig wollen wir als Linkspartei ein Zeichen setzen – gegen den Abriss! Nicht nur unterstützen viele Mitglieder ohnehin schon das Bündnis. Wir werden aber auch einen Antrag zum Bundesparteitag am 2. Dezemberwochenende in Dresden unter den oben stehenden Titel einbringen.

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  • Kreuzberg/Treptow
    Kreuzberg/Treptow
    Um die Ecke von zu Hause
    Als Ghetto verschrien ist mein Kiez: Alt-Treptow. Aussagen, z.B. über Jugend-Gangs und Überfälle liegen fern ab meiner Realität in diesem Kiez, obwohl ich hier sehr viel Zeit verbinge. Ein bunt gemischtes Kiez und trotzdem friedlich – das ist meine Empfindung.
    Neben dem gibt es hier jede Menge mehr – Wagenburg, Galerien, neue Cafés und Bars, das Gerard Philippe, eine Bibliothek und Kreuzberg ist ca. 5 Min entfernt. Der Artikel in der Morgenpost zeigt ein paar nette Örtlichkeiten in meiner Umgebung auf. Und Hektik hat hier keinen Platz.
    » Die Szene kehrt zurück
    Um die Ecke von zu Hause

    Als Ghetto verschrien ist mein Kiez: Alt-Treptow. Aussagen, z.B. über Jugend-Gangs und Überfälle liegen fern ab meiner Realität in diesem Kiez, obwohl ich hier sehr viel Zeit verbinge. Ein bunt gemischtes Kiez und trotzdem friedlich – das ist meine Empfindung.

    Neben dem gibt es hier jede Menge mehr – Wagenburg, Galerien, neue Cafés und Bars, das Gerard Philippe, eine Bibliothek und Kreuzberg ist ca. 5 Min entfernt. Der Artikel in der Morgenpost zeigt ein paar nette Örtlichkeiten in meiner Umgebung auf. Und Hektik hat hier keinen Platz.

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  • Graffiti-Ausstellung
    Graffiti-Ausstellung
    Clean & Create
    Und so geht’s – es gibt durchaus Flächen für Graffiti. In Oberschöneweide hat ein lieber Hausmeister einem Jugendprojekt nicht vermietete Flächen zum sprayen zur Verfügung gestellt.
    Die folgenden Bilder zeigen eindeutig, dass Graffiti nicht nur taggen (NICHT “taken” – wie viele Bezirksverodnete es gerne sagen und schreiben), sondern eben auch Kunst ist.
    Clean & Create

    Und so geht’s – es gibt durchaus Flächen für Graffiti. In Oberschöneweide hat ein lieber Hausmeister einem Jugendprojekt nicht vermietete Flächen zum sprayen zur Verfügung gestellt.

    Die folgenden Bilder zeigen eindeutig, dass Graffiti nicht nur taggen (NICHT “taken” – wie viele Bezirksverodnete es gerne sagen und schreiben), sondern eben auch Kunst ist.

  • Berlin bleibt Berlin bleibt Berlin bleibt…
    Berlin bleibt Berlin bleibt Berlin bleibt…
    Schluss mit Schlusslicht
    Jan Thomsen spricht mir in seinem Artikel in der Berliner Zeitung vom 12. Mai 2005 aus dem Herzen. Zur Studie der “Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft”, in der Berlin beim Großstadtranking auf Platz 48 (unter 50 getesteten Städten) landet – und warum wir es trotzdem lieben.
    Den Artikel findet man unter folgendem Link: » Schluss mit Schlusslicht
    Schluss mit Schlusslicht

    Jan Thomsen spricht mir in seinem Artikel in der Berliner Zeitung vom 12. Mai 2005 aus dem Herzen. Zur Studie der “Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft”, in der Berlin beim Großstadtranking auf Platz 48 (unter 50 getesteten Städten) landet – und warum wir es trotzdem lieben.

    Den Artikel findet man unter folgendem Link: » Schluss mit Schlusslicht

  • Christopher Street Day
    Christopher Street Day
    Berlin 2005
    Lustig war es allemal, trotz eines kleinen Schauers. Ich war eher privat mit Freunden unterwegs. Trotz allem ließen wir es uns nicht nehmen, auch den PDS-Wagen zu besuchen. Fotos davon gibt es leider nicht, aber die Erinnerung bleibt. Da wir anscheinend nicht unbeobachtet blieben, wurde mir nun über fünf Ecken mitgeteilt, dass wir ziemlich abgegangen sind…
    Fotos vom Wagen
    Allgemeine Bilder bei Google
    Berlin 2005

    Lustig war es allemal, trotz eines kleinen Schauers. Ich war eher privat mit Freunden unterwegs. Trotz allem ließen wir es uns nicht nehmen, auch den PDS-Wagen zu besuchen. Fotos davon gibt es leider nicht, aber die Erinnerung bleibt. Da wir anscheinend nicht unbeobachtet blieben, wurde mir nun über fünf Ecken mitgeteilt, dass wir ziemlich abgegangen sind…

    » Fotos vom Wagen

    » Allgemeine Bilder bei Google

  • Mehr Demokratie
    Mehr Demokratie
    Für mehr Bürgerbeteiligung
    “Das ist der Untergang der repräsentativen Demokratie…!” – so schimpfte ein Mitglied der SPD im Haushaltsausschuss in der BVV Treptow-Köpenick über zwei Anträge der PDS, SPD, der Grünen und der FDP im Abgeordnetenhaus. Mit den beiden Anträgen sollen zukünftig Beteiligungselemente für Bürger, z.B. das Bürgerbegehren oder der Bürgerentscheid bei Entscheidungen über kommunale Themen in der Verfassung von und im Bezirksverwaltungsgesetz verankert bzw. erweitert werden.
    Hier sind zunächst die beiden Anträge:
    » Änderung der Verfassung Drs.15/3707 (pdf)
    » Änderung des Bezirksverwaltungsgesetzes Drs.15/3708 (pdf)- hier findet man die neuen bzw. erweiterten Beteiligungsformen
    Demnächst werde ich hier über den weiteren Fortgang berichten.
    Für mehr Bürgerbeteiligung

    “Das ist der Untergang der repräsentativen Demokratie…!” – so schimpfte ein Mitglied der SPD im Haushaltsausschuss in der BVV Treptow-Köpenick über zwei Anträge der PDS, SPD, der Grünen und der FDP im Abgeordnetenhaus. Mit den beiden Anträgen sollen zukünftig Beteiligungselemente für Bürger, z.B. das Bürgerbegehren oder der Bürgerentscheid bei Entscheidungen über kommunale Themen in der Verfassung von und im Bezirksverwaltungsgesetz verankert bzw. erweitert werden.

    Hier sind zunächst die beiden Anträge:

    » Änderung der Verfassung Drs.15/3707 (pdf)

    » Änderung des Bezirksverwaltungsgesetzes Drs.15/3708 (pdf)- hier findet man die neuen bzw. erweiterten Beteiligungsformen

    Demnächst werde ich hier über den weiteren Fortgang berichten.

  • Mein Kiez
    Mein Kiez
    Alt-Treptow
    “Citynah und doch im Grünen” – Ein Artikel aus der Morgenpost von Sabine Flatau, der auch ein paar Schwärmereien meinerseits über mein Kiez enthält
    Junge Zuzügler und Alteingesessene üben friedliche Koexistenz – Morgenpost im Kiez: Treptow
    Ein überragendes Stück Treptow kennt wohl jeder Berliner: die Treptowers mit dem Allianzturm. Wer sich auf den Weg nach Treptow macht, kann sich an ihm orientieren – doch links und rechts der Elsenbrücke gibt es weit mehr zu entdecken. Ein Magnet ist der Treptower Park geworden. Junge Leute spielen dort Gitarre oder trommeln, Freizeitkicker schieben sich den Ball zu, die Frisbeescheibe fliegt, kleine Grillfeuer lodern. Skater, Radfahrer, Hundebesitzer und Spaziergänger nehmen den Weg an der Spree entlang zum Biergarten Zenner, zum Restaurantschiff “Klipper” und in den Plänterwald. Eine Route für Romantiker.
    Mancher macht es sich abends auf einem Anlegesteg im Hafen bequem und schaut andächtig gen Westen, wenn der Sonnenball am Alex abtaucht. Weniger lebhaft geht es am sowjetischen Ehrenmal zu. Touristen pilgern die Stufen zum Bronze-Soldaten empor. Die nahe Archenhold- Sternwarte zieht Hobbyastronomen in ihren Bann.
    Eine Volksbewegung im Treptower Park – doch eher nichts für die Einheimischen. Junge Alt- Treptower trifft man anderswo.
    Zum Beispiel in der “Insel”, dem Club mit Kino, Theater und Café. Oder im “Freischwimmer”, der Gaststätte am Flutgraben – genau an der Grenze zu Kreuzberg. Früher lag das Areal im strengen Visier der DDR-Grenzsoldaten, heute geht es ganz relaxed zu. Die Liegestühle stehen mit Blick aufs Wasser, die Cocktails auf kleinen Tischen daneben. Am Ufer gegenüber eine kleine Bar, der “Club der Visionäre”. Wie der “Freischwimmer” nichts Mondänes. Alte Plüschsessel und Couch stehen draußen, am Abend legt ein DJ auf.
    Daneben die riesige Kunstfabrik. Im alten Bau mit Klinkerfassade haben Maler, Bildhauer und Fotografen ihre Ateliers. Das bunte und internationale Völkchen lässt sich vom Rohen der Fabrik inspirieren. Das Viertel ringsum ist von Leben durchströmt, so als hätte es die Jahre im Schatten der Mauer nachzuholen. Es gibt die Arena mit Konzerten und Theater, das Schiff “Hoppetosse”, den Club “Yaam”. Und über allem die Treptowers.
    “Früher hat der Turm gestört, jetzt gewöhnt man sich dran”, erzählt Katharina Weise. Die Jura- Studentin wohnt seit fünf Jahren an der Karl-Kunger-Straße. “Es ist richtig kiezig”, sagt die 24- Jährige. Man kennt sich und grüßt sich – auch die Arbeitslosen, die vor der Tür Bier trinken. Viele junge Leute sind zugezogen. Die Mieten sind erschwinglich, man ist im Grünen und schnell in der City. Der Besucher kann Überraschungen entdecken, etwa das Zirkuszelt von Cabuwazi, die Fabrik voller Designerateliers und die Bauwagen vom Wagendorf an der Lohmühlenstraße – mit Solarzellen auf dem Dach.
    Weiter östlich beginnt der Ortsteil Plänterwald. Mit dem Rathaus, mit Häusern der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts und den “Q3A”-Bauten aus DDR-Zeiten. Viele Bewohner leben seit Jahrzehnten hier, ihre Wohnungen wurden saniert. Helga Langerwisch ist 1959 eingezogen. “Wir wollen nicht mehr weg”, sagt sie. Die Wohnungen sind klein, Bäume und Sträucher ringsum ordentlich gewachsen. Biederes Wohnviertel im Grünen, ein paar Kleingartenanlagen und Sportplätze. Zum Einkaufen fährt man nach Baumschulenweg oder ins Parkcenter an der Elsenstraße.
    Doch vor Überraschungen ist man auch im Ortsteil Plänterwald nicht sicher. Etwa beim Spaziergang durch die Straßen nahe der S-Bahn-Strecke. Man trifft – Paradebeispiel ist die Defreggerstraße – auf Häuser vom Anfang des 20. Jahrhunderts – hohe Bürgerhäuser, keins wie das andere, einige mit Türmen und Bögen, andere eher kantig, die meisten sorgsam und farbenfroh saniert. Unter den Bewohnern: Manager, Professoren, Künstler, Ärzte. Ein einziger, unscheinbarer Flachbau steht dort: die Lithografiewerkstatt, eine Einrichtung des Bezirks. Selbst mancher langjährige Bewohner der Defreggerstraße übersieht sie. Sehr zu Unrecht, darauf weisen schon die Skulpturen im Vorgarten hin. Es gibt Ausstellungen, Kurse, Kinderzirkel.
    Ungewöhnliches ist auch in Baumschulenweg, dem Nachbarortsteil von Plänterwald, zu entdecken. Das Kopfsteinpflaster der Ernststraße etwa säumen schmale Häuser mit hohem Giebel, braunen Ziegeln und kleinen Vorgärten mit schmiedeeisernen Zäunen. Wie ein Stück altes England, das sich an der Marientaler Straße fortsetzt. Turbulent geht es dagegen an der stark befahrenen Geschäftsmeile Baumschulenstraße zu. Sie führt zur Sonnenallee und zur Späthstraße, wo inmitten des Trubels ein idealer Platz zum Ausruhen wartet: das Arboretum mit Vögeln, Teichen, blühenden Sträuchern und uralten Bäumen. Auch der Ort der ewigen Ruhe, das Krematorium an der Kiefholzstraße, hat Berühmtheit erlangt. Durch die preisgekrönte Architektur, die herausragende Akustik und seine vielen Baumängel. Die Kiefholzstraße verbindet Baumschulenweg und Alt- Treptow. Sie führt vorbei an der Eckkneipe “08/15″. Doch “08/15″ ist die Gegend bestimmt nicht.
    Von Sabine Flatau – Ressort Bezirke aus der Morgenpost vom Montag, 2 Juni 2003

    Mein Kiez

    Alt-Treptow

    “Citynah und doch im Grünen” – Ein Artikel aus der Morgenpost von Sabine Flatau, der auch ein paar Schwärmereien meinerseits über mein Kiez enthält

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