- Über Lebenskunst
Festival und Camp vom 17. bis 21. August 2011 in Berlin
Ich sagte es » ja bereits: Es wird nicht der letzte Post über dieses Festival sein. Heute gab es dann gleich mehrere Anlässe, nochmals auf dieses Festival und das Camp hinzuweisen. Das » Blog des Über Lebenskunst.Camps ist heute online gegangen – noch einmal mit der » Einladung zur Teilnahme am Camp (die Plätze sind schon fast alle belegt, einige wenige sind noch verfügbar) und einem kleinen » Bericht zum Vorbereitungstreffen vor Ort im » Haus der Kulturen der Welt, von dem ich » bereits erzählte. In diesem Blog werden die Teilnehmer_innen vom Leben auf dem Festivalgelände berichten und die einzelnen Veranstaltungen und Aktionen inhaltlich-kritisch begleiten.
Darüber hinaus lief heute der erste Bericht über eines der Kunstprojekte, welches im Rahmen des Festivals präsentiert und zum Einsatz kommen wird, über den Äther. Radio Eins, ein öffentlich-rechtlicher Radiosender, » berichtete über die Pfandflaschen-Sammelstation (initiiert von der Künstlerin Steffi Stangl), die jetzt schon in Berlin zum Einsatz kommt (das Feature auch zum Nachhören auf der Internetseite von Radio Eins).
Nicht zuletzt: In der Zwischenzeit wurde auch ein » kleiner Clip zum gesamten Festival veröffentlicht, der sehr sehenswert ist (auch wenn er in seiner Aufmachung an andere Clips – von zeichnerisch dargestellten wissenschaftlichen Vorträgen – erinnert, ist er dennoch sehr gut gemacht).
- Über Lebenskunst
Festival – 17. bis 21. August 2011 – Berlin
Nun ja, zugegebenermaßen ist meine Ökologie-/Nachhaltigkeitsader nur zu einem gewissen Grad entwickelt. Ich versuche zwar darauf zu achten, Papiere möglichst doppelseitig auszudrucken. Andere Menschen sensibilisieren mich regelmäßig, möglichst Fairtrade-Bio-Kaffee zu kaufen. Ich fahre viel Bahn, was aber wiederum nicht gut für mein Nervenkostüm ist oder aber auch Fahrrad. Und ich bin gegen Atomkraft und finde den Ausbau der A100 doof, genauso wie, dass Flugrouten des neuen Flughafens BBI über den Müggelsee angekündigt sind. Alles war hier bisher keine Erwähnung wert. In all dieser Oberflächlichkeit: Soweit, so gut oder schlecht.
Erst kürzlich wurde ich aber auf das Thema etwas intensiver gestossen: Im » August wird das Festival “Über Lebenskunst” im Haus der Kulturen der Welt in Berlin stattfinden. Im Rahmen eines Treffens zur Vorbereitung eines begleitenden Camps durfte ich erfahren wie das Haus gestaltet wird, welche Konzerte, Performances, Diskussionen und Events stattfinden werden. Nun habe ich eine gewisse Veranstaltungsorganisationserfahrung und weiß, was so möglich ist und sein kann bei größeren Veranstaltungen – in organisatorischer, inhaltlicher, finanzieller und logistischer Hinsicht. Ehrlich gesagt saß ich diesmal mit offenem Mund da – diese Möglichkeiten kannte ich bisher nicht.
Es ist aber vor allem der spezielle Umgang mit den Themen Ökologie und Nachhaltigkeit im Rahmen des Festivals, der mich aufhorchen lässt. Genug Vorurteile gegenüber einer niemals verallgemeinerungsfähigen “Ökoszene” mit den völlig verschiedenen Ebenen der Auseinandersetzung wie Atomkraft, Gentechnik, Tierschutz, Vegetarismus etc. pp. gibt es ja. Dennoch kommt die Sensibilisierung für solche Themen bisher selten nicht ohne einen lehrerhaften Gestus oder den Verweis auf Katastrophen aus: “Du darfst…”, “Du darfst nicht…”, “In Fukushima…”.
Das Schöne an dem » Festival (Programm) ist, dass es weitestgehend (die Diskussionen sollte mensch aber schon abwarten) auf einer viele subtileren Ebene die Bedürfnisse des in Mitteleuropa lebenden Menschen anspricht – mittel Kunst, Kultur, aber auch mit der Verpflegung (die aus ökologischen Gesichtspunkten nicht alles in rauen Mengen vorrätig haben wird, was mensch hier so Supermarkt kaufen kann). Es geht vor allem darum, ein “gutes Leben” unter Beachtung der Aspekte von Nachhaltigkeit und Ökologie, zu simulieren. Im Rahmen des bereits erwähnten, auf dem Gelände befindlichen Camps werden junge Menschen das Festival begleiten und sich damit auseinandersetzen, inwiefern dies alles gelingt.
Ich bin gespannt. Über diese Form bekommt mensch mich vielleicht sogar noch stärker sensibilisiert und ich bin mir ziemlich sicher, dass dies nicht das letzte Post zu diesem Festival sein wird.